Familie / Ordnung / Unterordnung etc:
Nagelkäfer (Ptinidae) / Käfer (Coleoptera)
Lateinischer Name:
Anobium punctatum
Beschreibung:
Der Gemeine oder auch Gewöhnliche Nagekäfer (lateinisch Anobium punctatum) ist im Volksmund auch als Holzwurm bekannt.
Er gehört zu den Nagekäfern (Ptinidae).
Der Gemeine Nagelkäfer wird im Erwachsenenalter ca. 2,5 - 5 mm lang. Seinen Kopf kann man unter einem Halsschild versteckt finden.
Dieser gehöckerte Halsschild
ähnelt sehr einer Kaputze. Die Flügelflächen sind bei diesem Insekt sehr dicht mit Haaren bedeckt.
Optisch sind diese so angeordnet, dass durch ihre Lage sichtbare Streifen entstehen.
Seine Fühler bestehen aus insgesamt 11 verschiedenen Gliedern, wovon die letzen 3 wesentlich länger als die anderen Glieder sind.
Die Glieder in der Mitte sind sowohl innen als auch außen abgerundet. Seine Beine und seine Fühler kann der Gemeine Nagelkäfer in
einen Hohlraum zwischen der Hüfte einziehen. Bei dieser Käferart ist das erste Bauchsegment
ausgeprägter als die anderen Segmente.
Man findet den Gemeinen Nagelkäfer in ganz Europa. Er ist sehr verbreitet.
Sehr oft anzutreffen ist diese Insektenart in der freien Natur (wo er eigentlich eher selten ist) vor allem unter Efeu.
Aber auch Laubbäume und Nadelbäume gehören zu seinem bevorzugten Lebensraum. Dabei findet man
die Larven dieses Käfers nicht an frischem, sondern trockenden Hölzern, weshalb er
zu den sogenannten Trockenholzschädlingen
gehört. Die Eier dieses Käfers findet man in kleinen Holzspalten oder leichten Rissen im Holz, wo sie von ihm abgelegt
werden. Die geschlüpften Larven fressen sich dann später durch das Frühholz, jedoch nicht durch das Spätholz, welches sie einfach ignorieren.
Es wird als Lebensraum Holz mit einer Mindestfeuchtigkeit von 10 Prozent benötigt, wobei zudem kühlere Orte bevorzugt werden. Das Alter des Holzes
ist dabei völlig egal. Auch sehr sehr alte Bäume können von dieser Käferart befallen werden. Sogar mehrere Hundert Jahre altes Holz bleibt von
diesem Käfer nicht verschont. Deshalb ist er eine sehr große Gefahr für Antike Möbel.
Die Larven des Käfers durchschreiten mehrere Stufen des Wachstums, bis sie voll entwickelt sind und sich letztendlich verpuppen.
Sie ernähren sich vom Splintholz. Das Kernholz wird gemieden. Die Aktivität der Larven kann man am herausquellenden Holzmehl erkennen.
Gut zu untersuchen ist dieses z. B. bei Möbeln, wenn man unter die betroffenen Stellen ein schwarzes Blatt drunterlegt. Darauf finden sich nachweisbar
die Holzmehlspuren.
Nach der Metamorphose schlüpft schließlich der bereits geschlechtsreife und auch sofort flugfähige Käfer aus
seinem Kokon und verlösst seinen Geburtsort. Die Löcher im Gehölz, durch welche dieser Käfer sein
Gebiet verlassen kann, sind bis zu zwei mm im Durchmesser. Nun begibt sich dieser Käfer auf seiner Suche nach einem Geschlechtspartner.
Die Weibchen legen dann wiederum ihre Eier bevorzugt dort ab, wo sie auch selber geboren wurden. Der Kreislauf der Fortpflanzung wiederholt sich nun
immer wieder. Es kann insgesamt ein bis maximal acht Jahre (je nachdem, wie gut die Rahmenbedingungen der Umgebung sind) dauern, bis sich
eine Larve voll entwickelt hat.
Sehr gefürchtet ist der Gewöhnliche Nagelkäfer bei Möbeln und Musikinstrumenten sowie anderen Gebrauchsgegenständen aus Holz.
Da er wie bereits erwähnt, feuchte Gebiete sehr mag, ist vor allem das Mobiliar in Kirchen besonders gefährdet. Dazu gehören ebenso Kirchenbänke,
wie auch Altare.
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